Treaty of Sévres

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Campus Berlin Süd

Berichterstattungen über Konflikte prägen unsere kontemporären Nachrichten. Gerade im Raum des Nahen Ostens finden sich fast täglich Berichte zu Ereignissen, Krieg, Flüchtlingen und anderen Problemen. Der Syrienkonflikt ist dabei nur eines der großen Themen der letzten Jahre. Doch warum ist diese Region eigentlich so stark von politischen, religiösen und wirtschatlichen Krisen betroffen, die seit dem Zweiten Weltkrieg immer wieder in Form von Kriegen und Gewalt zum Vorschein kommen?

Die Ursachen für Probleme der heutigen Zeit zu betrachten, ist eines der Kernpunkte von Geschichte. Im eigentlichen Sinne ist Geschichte nichts anderes, als gegenwärtiges Nachdenken über vergangenes Handeln, Leiden und Denken  - um, im Idealfall - heutiges Handeln darauf anpassen zu können. Ohne die Vergangenheit verstanden zu haben, kann man keine Gegenwart beeinflussen und Zukunft prägen.

Der Projekttag, den die 12. Klasse und einige Mitglieder des Geschichts-LK/GK aus der 11. Klasse durchgeführt haben, betrachtet eine dieser zentralen Ursachen für unsere heutigen Probleme in der Region. Der Vertrag von Sévres, als Gegenstück zum viel bekannteren Versailler Vertrag, der mit Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg geschlossen wurde, platzierte nun das Osmanische Reich als Verlierer des Krieges auf die Streckbank. Die Alliierten Mächte schufen für das ehemalige Reich drakonische Klauseln  und teilten die Gebiete untereinander auf. Viele heutige Grenzverläufe wurden damals festgestelt.

Die Schülerinnen und Schüler hatten nun die Gelegenheit selbst die Erfahrung der Vertragsentstehung nachvollziehen zu können. Hierfür nahmen sie die Rolle von Delegierten verschiedener Staaten, die auf dem Friedenskongress anwesend waren, ein und agierten wie auch intrigierten aus deren Perspektive, um die eigenen Ziele zu erreichen. In Zusammenarbeit mit dem Fach Englisch mussten die Schüler hierfür auch Reden vorbereiten, in welchen diese Ziele sprachlich angemessen und überzeugend vermittelt werden sollten. Hierfür lernten die Schüler, wie Reden aufgebaut, zu strukturieren und zu betonen sind, um einen möglichst großen Effekt zu erzielen. Dabei lassen sich die Ergebnisse durchaus sehen.

Begleitet wurde diese Aktivität durch ein Buffet, für das die Schülerinnen und Schüler selbst sorgten sowie Verkleidung der Delegierten, die den Projekttag noch nachhaltiger in das Gedächtnis einprägten.

(Text: Stefan Diettrich)